Traumhafte Skitour zwischen Blockhaus und Belmicke
Wenn auch das winterliche Intermezzo letzte Woche nur sehr kurz war, bot es doch Gelegenheit für eine breite Palette traditioneller Ski- und Schneevergnügen für Jung uns Alt. Nach Orkanböen und sintflutartigen Regenfällen, die sogar zur Absage von Karnevalszügen geführt hatten, rechnete keiner mehr dieses Jahr mit Schnee. Prompt stellte sich dieser an Aschermittwoch ein, als Tief „Bianca“ für ein Wintergastspiel auf den Plan trat.
Versteckt hinter einer einer dichten Nebelwand überpuderte sie heimlich die ganze Landschaft und legte am Donnerstag dicke, schwere Flocken nach. Auf ganze 20 Zentimeter war der weiße Schneedecke am Freitagmorgen angewachsen und bot eine traumhafte Möglichkeit, die Landschaft endlich wieder einmal auf Langläufern zu erkunden.
Begleitet von den Rufen früher Kraniche geht die Reise von der Höhe am Blockhaus geradewegs nach Norden in Richtung Belmicke. Vorbei an lachenden Kindern bei Schneeballschlachten, zwischen denen Hunde sichtlich begeistert herumtollten, an Familien am Rodelhang und an lustigen Schneemännern ist das Gleiten auf der weißen Pracht ein wahrer Genuss. Auch ohne die sonst üblichen, maschinell gezogenen Loipen queren bereits die Spuren einiger Läufer den Hang und so geht es in sanften Schwüngen abwärts.
In Waldnähe werden Schneeskulpturen sichtbar wie in einem Kunstkabinett und der frische Wind hat an den Baumstämmen zusammen mit Flechten und Moosen und hauchzarten Kristallen einmalige Kunstwerke geschaffen. Die Vögel scheinen sich bereits auf den Frühling vorzubereiten, fliegen aufgeregt zwischen den Wipfeln hin und her und aus Ästen und Zweigen erklingt ihr vielstimmiges Konzert. In Gärten und an Wegrändern recken Schneeglöckchen, Märzenbecher und Krokusse ihre Köpfe durch die Schneedecke, scheinbar unwillig ob des überraschenden Wintereinbruchs.
In der Abenddämmerung verwandeln sich die beschneiten Häupter uralter Baumrümpfe in wütende Schneegeister und mahnen den Schneewanderer zur Heimkehr. Weit dehnt sich das Himmelszelt über der Belmicke, während die Kraniche durch das Sternbild Orion weiter in Richtung Schwan nach Norden ziehen. Im vergangenen Jahr hatten viele Besucher die Gelegenheit genutzt, bei der Ausstellung in Schloss Homburg die Reise der Kraniche zu verfolgen, für die das Oberbergische eine wichtige Flugschneise auf dem Weg zu ihren Brutgebieten darstellt.
Jetzt kann man auf den Höhen schon seit längerem größere und kleinere Trupps sehen und verführt von ihren markanten Rufen selbst auf eine Fantasiereise gehen. Wie mag wohl die hügelige Welt von dort oben aus wirken? An solchen Abenden wird offenbar, dass die hiesige Gegend noch relativ verschont ist von Lichtverschmutzung und oft lässt sich auch die Milchstraße beobachten. Um möglichst beweglich zu sein, stellt sich natürlich auch die Frage, welche fotografische Technik dabei zum Einsatz kommt. Ein paar Anregungen als Entscheidungshilfe gibt es hier.
Nach der großen Resonanz auf die bisherigen Fotowettbewerbe im Herbst und Winter möchten wir mit dem Beginn der Wandersaison eine Fotogalerie auf Bilderbogen Reichshof einrichten und alle Wanderfreunde, Radler, Reiter und sonstigen Outdoorbegeisterten einladen, mit ihren Schnappschüssen zur Dokumentation der heimischen Naturvielfalt beizutragen.
Durch die Verlängerung des Fotowettbewerbs „Winterlichter 2020“ ist es auch noch möglich, bis zum 15. März Bilder aus früheren Jahren, von der letzten Advents- und Weihnachtszeit über den Jahreswechsel bis zu den Raureiftagen, also praktisch dem ganzen Spektrum winterlicher Impressionen im Oberbergischen einzusenden.